Z0071 Seijos Seele hat sich getrennt

Nanto Koan Mumonkan Fall Nr. 35
Seijos Geschichte beruht auf einer chinesischen Geistergeschichte, in der eine junge Frau ein paar Jahre in einer inneren Zerrissenheit lebt. Zwei Seelen wohnen in ihrer Brust.
Viele von uns erahnen oder kennen den Zustand verschiedener Identitäten.
Wir spielen, je nach Kontext, unterschiedliche Rollen – aber, wer sind wir denn nun wirklich?
Wie gehen wir mit den vielen Anteilen in uns um?
Das Koan ist deshalb nicht einfach zu lösen, da es in der Zenübunge darum geht, alle Hüllen, alle Identitäten, loszulassen. Eine schwierige Aufgabe. Das, womit wir uns identifizieren, kann eine alte, tiefverwurzelte Gewohnheit oder ein Glaubenssatz sein. Eine Verbundenheit mit Eltern, Großeltern, Lehrern…
Wenn wir tiefer in die Übung einsteigen, also, auf der Suche nach der Wirklichkeit sind, müssen wir feststellen, dass wir an bestimmten Bildern, wie wir uns selbst sehen, nicht rütteln wollen – obwohl wir auf dem Weg erkennen, dass sie nichts weiter als eine Hülle sind.
Es ist nicht leicht, den Griff auf diese Strukturen zu lockern. Auch wenn die Freiheit winkt.
Eine Möglichkeit, diesen Verstrickungen, den verschiedenen Aspekten unseres Selbst zu begegnen, ist, sie anzuerkennen.
Dann besteht die Chance, sie loszulassen und allmählich zu einem subjektiven Ganzen zu werden. Zu einem Nicht-Zwei.
Abschlussgedicht eines Zenmeisters:
Der Mond liegt auf den Wellen.
Einmal ist er zerteilt
– und dann wieder ganz.
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