PK-Design-Prinzipien

Design-Prinzipien

Als Kontroll- und Reflexionskriterien arbeitet Permakultur mit sogenannten Prinzipiensätzen. Von diesen Prinzipensätzen kommen vor allem diejenigen von Bill Mollison und David Holmgren zur Anwendung. In einem sogenannten Design (Planung) werden alle Prinzipien eines Satzes genutzt und nicht nur eine Auswahl, die gerade sowieso zu passen scheint. Erst wenn alle Prinzipien in einem Design angemessen umgesetzt sind, können wir von einem permakulturellen Projekt sprechen.
Man kann sich das vielleicht folgendermaßen verdeutlichen. Hinter einem guten Haus steht gute Architektur – ein Haus allein ist aber keine Architektur. Hinter einem Auto stehen Ingenieurswissenschaften – ein Auto allein ist aber keine Ingenieurswissenschaft. Ebenso steht hinter einem guten Projekt Permakultur. Das Projekt allein ist aber keine Permakultur.

Permakultur ist eine Designmethode, die sich damit auseinandersetzen, wie wir unsere vielleicht wagen Vorstellungen eines guten Lebens und einer verantwortlichen Lebenspraxis gestalten und umsetzen können. Ihr Ziel ist es, funktionierende Systeme aufzubauen, die den ethischen Grundsätzen der Sorge um Natur und Menschen gerecht werden, ob es sich dabei um Gärten, landwirtschaftliche Betriebe, Häuser, Städte oder Gemeinschaften handelt. Immer sollen die komplexen Zusammenhänge in einer offenen, vielfältigen Struktur verbunden werden. Dabei bedient sich die Permakultur moderner Technologien ebenso wie traditionellem Wissen.

Ein Permakulturdesign umfasst eine Reihe wichtiger Schritte: Zentral, am Anfang jeden Designs, aber auch zu jedem Zeitpunkt während der Umsetzung, ist dabei die Beobachtung der Natur. Deren Kreisläufe und Strategien gilt es nachzuempfinden und im Design umzusetzen. Oft hilft es bei der Beobachtung ungewöhnliche Perspektiven einzunehmen: Wie sähe ein Vogel oder ein Frosch das Gelände?, oder man begegnet allem mit der fragenden Haltung eines Kindes: “Warum ist dies so und nicht anders?” All diese Beobachtungen werden im Folgenden einer kreativen und umfangreichen Analyse unterzogen. Mit den Ergebnissen der Analyse wird der Designprozess begonnen. Steht das Design soweit, kann mit der Implementierung des Geplanten begonnen werden. Die Projektbenutzer werden dabei immer am Design beteiligt, damit sie ihr eigenes Projekt eigenverantwortlich umgestalten und weiterentwickeln können. Bill Mollison, einer der Gründer der Permakultur, nennt dies die Police der Verantwortung: “Autorität (hier, die der Permakultur Designerin) hat die Aufgabe, Leben und Menschen Funktionen und Verantwortung zurück zu geben. Geschieht dies erfolgreich, so ist keine weitere Autorität vonnöten. Erfolgreichs Design sollte selbstständig funktionierende Systeme schaffen”. (Jascha Rohr, 2005)