Anhand des Koans ‘Chōkei and Hofuku diskutieren die Worte Buddhas’ (Hekiganroku Fall 95) spricht Christoph Rei Ho Hatlapa über die vier Ebenen des Mitgefühls: metta, karuna, mudita und upeka; (in der Übersetzung von K. E. Neumann: Vier Unermeßlichkeiten; appamaññā). Diese vier zu kultivierende Geisteshaltungen anderen Wesen gegenüber bilden die nach Sicht des Buddha notwendigen Ergänzungen zu einer Achtsamkeit, die neuerdings gerne in isolierter Form angepriesen wird. Neben der Achtsamkeit, die uns mit dem verbindet, was wir im gegenwärtigen Moment gerade tun, geht es in der buddhistischen Praxis auch darum, tiefes Verstehen und Mitgefühl zu kultivieren. Gegenkräfte einer solchen – vollständigen – Kultivierung sind in erster Linie unsere Ängste und Befürchtungen; die auch von uns mitfühlend betrachtet werden wollen.
Die kontinuierliche Übung dieser angewandten Weisheit der Wesensgleichheit ergänzt und vervollständigt die Praxis der Achtsamkeit.