2.12.2014
“Wenn ihr den Buddha trefft, tötet den Buddha …”
Rinzai Roku Vorträge, Abschnitt 18
Christoph Rei Ho Hatlapa spricht in diesem Vortrag über den Gründer seiner Schule, Meister Rinzai. Linchi, wie sein chinesischer Name lautete, lebte in unruhigen Zeiten. Das Reich der Tang versank seinerzeit im Chaos einer Rebellion, die das ganze Reich auf den Kopf stellte. Und trotzdem empfiehlt Linchi (jap.: Rinzai) seinen Schülern, auf alle mentalen Konstrukte und vorgeblichen Gewissheiten zu verzichten und die radikale geistige Freiheit und Unabhängigkeit zu wählen.
Es geht ihm darum, dass wir unsere Verstrickungen und Konzepte loslassen und wirklich in die innere Freiheit kommen, die uns immer offen steht. Es geht ihm darum, im Hier&Jetzt in die volle Präsenz zu kommen.
In unserer Zeit leiden besonders die Schüler und Studenten unter Zwängen wie z.B. dem, in begrenzter Zeit bestimmte Credit Points zu sammeln und unter einem unbarmherzigen Zwang zur Anpassung, der es ihnen absurderweise beinahe unmöglich macht, diejenigen Qualitäten, die in den Betrieben gesucht werden, wie etwa Kreativität und lebendige Innovationskraft, zu entwickeln.
Als Gegenbeispiel für solche Entwicklungen führt Christpoh Rei Ho Hatlapa den Japaner Masanobu Fukuoka an, der eine eigene Form der nachhaltigen und naturverträglichen Landwirtschaft entwickelte, die ihm auch noch Zeit für Muße, für Dichtung und Lehre ließ.
Der Zen-Meister Linchi wie auch Masanobu Fukuoka erinnern uns daran, dass die Grundlage dafür, dasjenige zu finden, was wirklich wichtig ist: den “Wahren Menschen ohne Rang und Namen” in uns zum Ausdruck zu bringen, darin besteht, uns für die Kräfte der Natur und für das lebendige Leben zu öffnen.