Z00189 Huángbò wirft sich vor einem Buddhabild nieder. (Sesshin im Kô Getsu An 10.06.2023)

Huángbò, der auf Japanisch Ōbaku heißt, war Rinzais Lehrer und gilt als der größte Zenmeister aller Zeiten. Seine Niederwerfungen absolvierte er derart ernsthaft, dass sich davon auf seiner Stirn eine Art Hornhaut bildete. Kein Wunder also, dass ihn in Koan 260 des Shūmon Kattōshū sein Schüler Xuanzong fragt, was denn der Nutzen dieser Niederwerfungen sein soll. “Nichts suchen beim Buddha, nichts suchen beim Dharma, nichts suchen bei der Sangha – so ist das, wie ich immer Niederwerfungen mache”, antwortet Ōbaku. Das versteht Xuanzong genauso wenig wie die meisten Menschen im Westen, die neu zum Zen kommen. Doch je intensiver wir durch die Übungen des Zen die Leerheit erkunden, desto verbundener fühlen wir uns mit allen Wesen. Bis früher oder später die Essenz von Mu zur Richtschur unseres Handels, Denkens und Sprechens wird. Es ist allein die Kraft dieser Quelle, die schließlich die Wirkungen, die wir in den großen Bedingungszusammenhang einbringen, in solche verändert, die heilsam wirken. Wir tun also gut daran, uns im tiefsten Herzen verbunden mit Mu vor dem Buddha niederzuwerfen, so wie Ōbaku es vormacht.

Literatur:
Der Geist des Zen: Die legendären Aussprüche und Ansprachen des Huang-po, übersetzt von Ursula von Mangoldt, O.W. Barth, 4. Auflage, Erweiterte Neuausgabe (14. Februar 2011), ISBN 978-3-426-29194-8

Dieses Teisho hielt Christoph Rei Ho Hatlapa während eines Seshins im Kô Getsu An in Bonn (https://zen-bonn.de). Wir danken Johanna Ho Ka Debik und Patrick Ho Kai Damschen für die Tonaufnahme.

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