Im dritten Koan des Shōyōroku fragt ein ostindischer König den Patriarchen Prajñātārā, warum er keine Sutren rezitiere. Prajñātārā antwortet, er rezitiere ständig das Sutra der Soheit. Mit jedem Atemzug eine Schriftrolle. Warum also rezitieren wir im Zen trotzdem ständig Sanskritsutren in ihrer sinojapanischen Fassung, die selbst Japaner und Chinesen nicht verstehen? Wir tun das, weil die Reihenfolge der Klänge und Laute mantrisch wirkt, das endokrine System anregt und unsere Energie steigert. Außerdem stoßen wir überall auf der Welt auf dieses globale Energiefeld und können einfach mitrezitieren. Gleichzeitig rezitieren wir natürlich das Sutra der Soheit. Nämlich immer dann, wenn wir wirklich auf den Atem achten und uns vollständig bewusst sind, was dabei geschieht, in unserem Körper in Verbindung mit dem Universum. Ein derartiges Ein- und Ausatmen könnte eine große Wirkung in der Welt entfalten, wenn es viele Menschen täten.
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