Christoph Rei Ho Hatlapa spricht über unser Streben nach dem Angenehmen und unsere Selbst-Einschränkung dabei.
Als Buddhisten haben wir eine besondere Verantwortung dafür, mit der Wirklichkeit umzugehen. Worum es dabei geht, auch in unserem Zen-Training, ist: für das, was wirkt, offen zu sein. Dem steht aber allzuoft unser Faible für das bloß Angenehme im Wege. Wir benutzen dann Achtsamkeitstechniken, weil sie uns nützlich sind, ohne dabei gleichzeitig mitfühlend sein zu müssen. Eine isolierte, optimierungsorientierte Achtsamkeit hat aber kaum noch mit dem zu tun, was die Ursprünge der buddhistischen Lehre ausmacht. Mittels geübtem und praktiziertem Mitgefühl – auch Mitfreude – und mittels Gelassenheit können wir mit allen Aspekten und Motiven des Lebens Verbindung halten. Wir versuchen uns auf diese Weise dem vollen Spektrum der Aspekte des Lebens gegenüber offen zu halten.
Das nur Angenehme oder das anscheinend Unangenehme wird dabei im Sinne einer Vervollständigung der Wahrnehmung auf einer höheren Ebene integriert. Und diese Integration sollte sich dann auch in unserem Handeln zeigen.