Z0109 Imagozellen der Transformation. Vortrag in Hannover am 16.2.20

Im Prozess des Erwachens, der in der Zen-Schulung gefördert wird, kommt es auf das stimmige Verhältnis der Bemühungen von Lehrer und Schüler an. In der Einschätzung der jeweiligen Verantwortung für den Erfolg des Erwachens kann es dabei, besonders bei uns im Westen, leicht zu einer Unterschätzung der Selbstverantwortung des Schülers kommen. Shinichi Hisamatsu, der philosophische Lehrer von Oi Saidan Roshi legte deswegen großen Wert auf den Prozess der “Wechselseitigen Teilhabe direkter Selbsterforschung”. Nach Hisamatsu geht es auf dem Weg des Erwachens zentral um die Frage: Wie erwecke ich das “Formlose Selbst”, an dem alle Wesen Anteil haben, in mir selber. Und zwar auf eine Art und Weise die zu dessen Manifestierung führt.
Das “Formlose Selbst” können wir zum Beispiel auch als Gruppenwesen erleben. Jede miteinander kooperierende Gruppe zeigt ein Gruppenwesen, das auch nichtphysische Bedürfnisse haben kann. Zum Beispiel das Bedürfnis nach Leitung, Wachstum oder Hamonie. Als Mitglieder einer Gruppe, von der Lebenspartnerschaft bis zur Menschheit als Ganzer, hat jeder Einzelne von uns eine Verantwortung dafür, sich für das Gruppenwesen einzusetzen. Genauso wie wir als Einzelne von einem gedeihenden Gruppenwesen profitieren können. Shinichi Hisamatsu betonte in seiner Lehre das notwendige Erwachen zum Bewusstsein an dieser unserer jeweilige Teilhabe am großen “Formlosen Selbst” des Universums.
Dieses formlose Selbst kann sich in uns selber auch als ein Bedürfnis nach Echtheit und Integrität äußern. Ein Bedürfnis, das durchaus mit der gesellschaftlichen Forderung nach Funktionierenkönnen in Konflikt geraten kann.
Indem wir still werden und nach Innen schauen und horchen, können wir dieses Formlose Selbst in uns selber wahrnehmen und damit in Kontakt kommen. Dann können wir mit dem Handeln und der Entwicklung und den Manifestationen dieses Formlosen Selbstes kooperieren. Und dann können wir zu Imagozellen einer heilsamen Transformation werden.

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