Z0123 Zufluchtnahme-Zeremonie (Teisho vom 11.10.2020)

1.Nicht töten und Leben erhalten. – Es geht darum, das Leben zu fördern (“Bring up all beings!” – Oi Saidan Roshi)
2. Nichts nehmen, was nicht gegeben ist. Großzügigkeit üben. – Weil das Leben eine großzügige Veranstaltung ist!
3. Kein sexuelles Fehlverhalten.
4. Wahrhaftigkeit praktizieren. Anderen und sich selbst gegenüber.
5. Den Geist nicht trüben und Klarheit bewahren. – Besonders auch in Bezug auf die zunehmende Abhängigkeit von Social Media.

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Z0122 Mit dem Unerklärlichen praktisch umgehen (Teisho vom 10.10.2020)

Changshi schaut ein Polospiel an, geht es um die Beziehung zu den Wesen und Dingen dieser Welt.
Sogar mit Werkzeugen, Maschinen und Heizungsanlagen können wir in eine rein mechanistisch gegenständlich oder aber in eine angemessene Art und Weise der Beziehung treten. Wenn wir dann mit einer Blume oder einem Stein zu tun haben, dann analysieren wir die Blume nicht nur und benutzen den Stein nicht nur sondern “werden” gewissermaßen Blume, “werden” Stein. In einem Universum, das unermesslich weit über unser Fassungsvermögen hinausgeht, haben wir es ständig auch mit Geheimnissen und mit dem Wunderbaren zu tun. Das Geheimnsivolle können wir vielleicht nicht analysieren, aber wir können trotzdem damit in Kontakt gehen.

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Z0120 Zen als Durchdringung von Versenkung und alltäglichem Leben (Teisho vom 8.10.2020)

In der Traditon des Zenbuddhismus wird seit Hyakujo Ekai, er lebte von 720 bis 814, ausdrücklich Wert auf die Verbindung von Versenkung und täglicher Arbeit gelegt. Die produktive praktische Tätigkeit wird dabei als spirituelle Disziplin verstanden. Hyakujo Ekai legte die heute noch praktizierten Regeln für das Leben der Mönche in den Selbstversorgerklöstern fest.
Wenn wir diesem Weg folgen, können wir immer mehr erleben, dass der Umgang mit den praktischen Lebensfragen und den Dingen des Alltags zu unserem eigentlichen Lehrer wird.
Bleiben wir nur im Funktionieren, dann fehlt etwas Entscheidendes. Vollständiges Zen wird dagegen immer mehr zur Durchdringung von Versenkung und alltäglichem Leben. Und im Prozess des Erwachens werden wir natürlicherweise zu achtsamen Menschen.

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Z0119 Welche Normalität wünschen wir uns? (Teisho vom 27.9.2020 in Wuppertal)

Der Kaiser, der viel für den Buddhismus getan hat, befragte den indischen Mönch Bodhidharma, welches Verdienst er durch seine Förderung des Buddhismus erworben hätte. Bodhidharma antwortet: “Kein Verdienst”.
Wir selber greifen heute kollektiv tief in die Welt ein und glauben oft noch, die Dinge im Griff zu haben. Gleichzeitig werden wir selber mit alltäglichen Herausforderungen konfrontiert bis hin zur existentiellen Frage von Leben und Tod. Und speziell in der herrschenden Corona-Situation stellt sich uns die Frage, zu welcher “Normalität” wir zurückkehren wollen.
Wie der Dalai Lama sagt: Wir können dazu beitragen, zur größten Revolution der Menschheit beizutragen: der Revolution des Mitgefühls.

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Z0118 Die Frage von Leben und Tod (Teisho vom 6.9.2020)

Christoph Hatlapa nimmt ein Zitat von Zenmeister Dogen Zenji (1200-1253) als Anlass für diesen Vortrag: “Zusammen sind Leben und Tod das tatsächliche Erscheinen der Wahrheit” (Aus dem Zenki, Kapitel 18 Shobogenzo).
Auch in der Corona-Krise wird unser Verhältnis zum Tod und zur Vergänglichkeit kaum öffentlich thematisiert.
Wir können uns, besonders auch in Zeiten des Dank Corona entschleunigten öffentlichen Lebens, noch einmal verstärkt für die Natur im Kleinen wie im Großen öffnen. Wir können dann erkennen: gerade in der Vergänglichkeit zeigt sich die Liebe des Großen Lebens für sich selbst. Wie Dogen sagt: “Die Verwirklichung der Erleuchtung bedeutet wahres Leben – vollständiges freies Handeln”. Und die Übung und die Praxis fördert denjenigen flexiblen Geist, der sich im Großen Leben – zu dem Leben UND Sterben gehört – als Lebenselexier erweisen kann.

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Z0116 Absichtslosigkeit und die dreifache Weisheit (Teisho vom 11.7.2020)

Meister Chosa ist bei seinem Spaziergang nicht zielstrebig unterwegs; jedenfalls nicht in unserem Sinne von Zweckdienlichkeit.
Chosa war Schüler von Nansen, zu seinen eigenen Schülern gehörte Kyosan. Als Kyosan seinem Lehrer gegenüber seine Ergriffenheit zeigt, bringt der Lehrer ihn sofort handgreiflich zurück in die unmittelbare Gegenwart.
Kommen und Gehen geschieht für den Meister Chosan im Einklang mit der ursprünglichen Weisheit, der Weisheit des Tatagatha. Im Avatamsaka Sutra heißt es dazu: “Es gibt keinen Ort, den die Weisheit des Tatagatha nicht erreichte. Es gibt kein einziges empfindendes Wesen, das nicht im vollen Besitze der Weisheit des Tatagatha wäre. Nur aufgrund ihres falschen Denkens, ihrer Täuschung und ihrer Anhaftung vermögen die Wesen dies nicht zu erkennen. Wenn es ihnen nur gelänge, ihre irrigen Gedanken aufzugeben, würden sich die allumfassende Weisheit, die spontane Weisheit und die ungehinderte Weisheit von selbst in aller Klarheit manifestieren.”

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Z0115 Den eigenen Geist klug gebrauchen und den Segen des Buddha-Dharma weitergeben (Teisho vom 10.7.2020)

In diesem Vortrag spricht Christoph Rei Ho Hatlapa über die Wirkung des Zen-Weges in seinem eigenen Leben und von der Übungspraxis als Kraftquelle. Zur Tradition der Lehren des Buddha gehört auch die Weitergabe dieser Tradition, die “Weitergabe der Leuchte”. In diesem Sinne geht es für uns darum, als Gemeinschaft kreativ zu werden und den Segen des Weges für die nächste Generation sichtbar zu machen. Es geht dabei darum, zu lernen unseren Geist in Übereinstimmung mit den anderen Wesen klug zu gebrauchen. Und uns an den Früchten der Kooperation auf diesem Planeten zu erfreuen

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Z0114 Die Erscheinungen und das Wesen der Einheit Oder: Die gegenseitige Durchdringung und Ermöglichung aller Phänomene und Wesen (Teisho vom 8.7.2020)

Alle Dinge, so fragt ein Mönch Meister Joshu, kehren – nach der Lehre des Avatamsaka Sutra – in das Eine zurück. Wohin aber kehrt das Eine zurück?
Aus der Einsicht und der Übung ergibt sich die Konsequenz, die gegenseitige Durchdringung und Ermöglichung aller Phänomene und Wesen zur Kenntnis nehmen und in unseren Entscheidungen und Handlungen zu realisieren.
In den Lehren der Kegon-Schule heißt es, dass Alle Dinge aus den “drei Reichen”, nämlich aus dem Reich der Formlosigkeit, dem Reich der Form und dem Reich des Begehrens oder des Intentionalen, jeweils auf “das Eine” zurückgehen.
Nach der Lehre des Kegon werden vier Dharmadhatu – Bereiche oder Erscheinungsformen – unterschieden:
Das Dharmadhātu des Li’ (jap. ri) ist der Breich des einen Prinzips der śūnyatā.
Das Dharmadhātu des Shih’ (jap.: ji) Shih kann etwa mit ‘Bereich’ des Relativen und aller Dinge und Phänomene übersetzt werden.
Das Dharmadhātu der Nichtbehinderung von Li durch Shih’. Dieses Reich wird als das “Reich der gegenseitigen Durchdringung zwischen Absolutem und Phänomenen” angesehen.
Das Dharmadhātu der Durchdringung zwischen Shih und Shih’. Dieses Reich (Sanskrit: dhātu) ist “das Reich der gegenseitigen Durchdringung der Phänomene”.

In unserem Fall geht es um das Verhältnis der Einzeldinge und Wesen zum übergreifenden Einen. Joshu antwortet auf die Frage nach diesem Verhältnis mit dem Verweis auf ein sinnlich erfahrbares Ding, sein sebst gemachtes Hemd aus Hanf. Das solide Hemd aus robustem Hanfgarn besteht aus einzelnen Fäden und die einzelnen Fäden erfüllen ihre Funktion im Gewebe des des Hemdes. Das Hemd lässt sich auf die Fäden zurückführen und die Fäden finden ihren Zusammenhang und ihre Nützlichkeit als Hemd. Über diesen Bezug zwischen Einzelphänomen und übergreifendem Ganzen hinaus legt die Kegon-Philosophie noch besonderen Wert auf die gegenseitige Durchdringung der Einzelphänomene. Jedes Einzelphänomen, jedes einzelne Wesen, jeder einzelne Mensch, wird erst dadurch lebendig und aktiv, dass es oder er mit allen anderen Phänomenen in unmitttelbarer gegenseitiger Durchdringung existiert. Diese gegenseitige Verbindung und Durchdringung aller Phänomene und Wesen begründet die Einheit von Erkenntnis und Mitgefühl.

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