Z0049 Die Methode Karuna – praktiziertes tiefes Mitgefühl

Tätiges menschliches Mitgefühl, das in der buddhistischen Tradition als \r\n\’Karuna\’ bezeichnet wird, ist das 1. Thema dieser 4-teiligen Vortragsreihe anlässlich des Rohatsusesshin 2017. \r\nMöglich wird die Umsetzung dieser auf der menschlichen Natur beruhenden Fähigkeit durch den Bezug auf ein Absolutes, das über unser Verflochtensein in die kontingenten und relativen Bezüge des Alltagslebens hinausgeht. Der Kontakt mit diesem Absoluten, in der Zen-Tradition auch als «Sho» bezeichnet, erlaubt uns, uns im Relativen zu bewegen ohne von der Welt der bedingten Erscheinungen hin und her geworfen zu werden.\r\nDie Welt von Karuna, dem tiefen Mitgefühl, ist die Welt der tiefen Anteilnahme. Wir können Karuna meditativ, das heißt auf unserer inneren Bühne aktivieren, und wir können erleben, dass diese «innere» Praxis sich in einer Wirkung in der äußeren Welt zeigt. Aber auch in der kommunikativen Praxis können wir diese Verbindung, die schon durch reines Zuhören geschieht, umsetzen. Die moderne Form der «Methode Karuna» von Bodhisattva Avalokiteshvara besteht darin, sich aktiv in die Rolle eines nicht anwesenden Gesprächspartners hineinzuversetzen. Wer sich in die Rolle Avalokiteshvaras hineinbegibt, achtet dabei nur auf das, was im Gegenüber an Gefühlen und Bedürfnissen wirklich lebendig ist. Dadurch wird dem Sprecher ermöglicht, wie es heißt, «dem Klang seiner eigenen Stimme zuzuhören», um sich auf diese Weise selbst zu befreien.\r\n\r\nWir freuen uns sehr über eine Spende, um die Kosten für die Erstellung dieses Podcast zu decken. Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website https://choka-sangha.de/kontakt/spenden/\r\nHerzlichen Dank

Z0048 Metta, eine zugewandte Mitmenschlichkeit, die auf Selbstannahme basiert

Im ersten Vortrag des Rohatsu-Sesshin 2017 geht Christoph Rei Ho Hatlapa auf das Potential der Zen-Meditation ein, uns in herausfordernden Lebensumständen und Situationen zu tragen und uns eine Insel der Geborgenheit zu bieten. Anhand einer eigenen beruflich-ethischen Herausforderung schildert er, wie ihm die Zen-Praxis dabei half, sich auch gegen die Kräfte in seiner Umgebung für die Wahrheit einzusetzen.\r\nDann erläutert er die «Vier Brahmavihara», die vier Aspekte des Mitgefühls, die in der buddhistischen Tradition unser schlichtes Verständnis von «Mitgefühl» ergänzen durch die Aufteilung in vier Erscheinungsweisen: Metta, Karuna, Mudita und Upeka. In diesem Vortrag geht er zunächst auf Metta ein, die «liebende Güte» oder «zugewandte Mitmenschlichkeit». Um diese Qualität aber anderen Menschen gegenüber praktizieren zu können, müssen wir zunächst einmal mit uns selber im Reinen sein, und uns uns selbst zugewandt haben. Denn die tiefe Anteilnahme für andere ist erst dann wirklich wirksam, wenn die Selbstannahme funktioniert.\r\n\r\nWir freuen uns sehr über eine Spende, um die Kosten für die Erstellung dieses Podcast zu decken. Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website https://choka-sangha.de/kontakt/spenden/\r\nHerzlichen Dank

Z0047 Den Schatten in uns befreien und Lebendigkeit mit Klarheit entwickeln

In diesem Vortrag zum Ende des Herbst-Sesshin 2017 in Steyerberg spricht Christoph Rei Ho Hatlapa anhand von Joshus \”Der wahre Weg ist gar nicht schwer …\” (Hekiganroku 2) über das Potential an Lebendigkeit, dass wir oft in unseren Schattenanteilen gefangen halten. Mit Hilfe der Meditation und der Selbstreflexion kann es uns gelingen, aus dem Drama wieder Lebendigkeit und Klarheit zu entwickeln. Um unseren Schatten zu befreien, braucht es aber oft einen vertrauten Partner, der uns hilft vom unbewussten Verhaftetsein loszukommen und schließlich einen Gleichmut zu entwickeln, der uns einfach wieder in natürlicher Echtheit sein lässt. Wenn wir dann vom \’wählerischen Wählen\’ und vom Festhalten loslassen und ein gewisses Maß an \’Befreiung\’ erreicht haben, dann können wir – perspektivisch, wie Joshu – auch wieder \’ganz normal\’ werden.

Z0046 Unsere Sehnsucht nach der eigenen Natur und Rinzais Wahrer Mensch ohne Rang und Namen

In diesem Vortrag, während des Herbst-Sesshin 2017 in Steyerberg, spricht Christoph Rei Ho Hatlapa von unserer Sehnsucht, wieder mit der Natur und auch mit unserer eigenen wahren Natur in Kontakt zu kommen. Wir sind durch unsere Form der Zivilisation sowohl von der äußere Natur als auch von unsere inneren entfremdet und suchen – mehr oder weniger bewusst – nach Hinweisen, wie wir diese Selbst-Entfremdung wieder überwinden können. Im Zuge dieser Suche wandten sich auch viele \”Sucher\” auf der Suche nach Authentizität an die Quellen aus dem Osten. Auf diesem (Um-) Weg versuchen wir uns wieder mit dem uns fremd Gewordenem vertraut zu machen. Meister Rinzai (chin.: Linchi) wirkte in diesem Sinne prägend, indem er den alten taoistischen Ausdruck vom \”Wahrem Menschen (ohne Rang und Namen)\” in die Zen-Überlieferung übernahm. Dieser Aspekt, der in jedem von uns verborgen liegt, ist es, der uns wieder in ein ursprüngliches Selbstvertrauen und in eine heilsam wirkende Tatkraft führen kann.

Z0045 Die vier Ebenen des Mitgefühls

Anhand des Koans \’Chōkei and Hofuku diskutieren die Worte Buddhas\’ (Hekiganroku Fall 95) spricht Christoph Rei Ho Hatlapa über die vier Ebenen des Mitgefühls: metta, karuna, mudita und upeka; (in der Übersetzung von K. E. Neumann: Vier Unermeßlichkeiten; appamaññā). Diese vier zu kultivierende Geisteshaltungen anderen Wesen gegenüber bilden die nach Sicht des Buddha notwendigen Ergänzungen zu einer Achtsamkeit, die neuerdings gerne in isolierter Form angepriesen wird. Neben der Achtsamkeit, die uns mit dem verbindet, was wir im gegenwärtigen Moment gerade tun, geht es in der buddhistischen Praxis auch darum, tiefes Verstehen und Mitgefühl zu kultivieren. Gegenkräfte einer solchen – vollständigen – Kultivierung sind in erster Linie unsere Ängste und Befürchtungen; die auch von uns mitfühlend betrachtet werden wollen.\r\nDie kontinuierliche Übung dieser angewandten Weisheit der Wesensgleichheit ergänzt und vervollständigt die Praxis der Achtsamkeit.

Z0044 Über eine isolierten Achtsamkeit hinaus

Christoph Rei Ho Hatlapa spricht über unser Streben nach dem Angenehmen und unsere Selbst-Einschränkung dabei.\r\n\r\nAls Buddhisten haben wir eine besondere Verantwortung dafür, mit der Wirklichkeit umzugehen. Worum es dabei geht, auch in unserem Zen-Training, ist: für das, was wirkt, offen zu sein. Dem steht aber allzuoft unser Faible für das bloß Angenehme im Wege. \r\nWir benutzen dann Techniken der Achtsamkeit, weil sie uns nützlich sind, ohne dabei gleichzeitig mitfühlend sein zu müssen. \r\nEine isolierte, optimierungsorientierte Achtsamkeit hat aber kaum noch etwas mit dem zu tun, was die Ursprünge der buddhistischen Lehre ausmacht. Mittels geübtem und praktiziertem Mitgefühl – auch Mitfreude – und mittels Gelassenheit können wir mit allen Aspekten und Motiven des Lebens Verbindung halten. Wir versuchen uns auf diese Weise dem vollen Spektrum der Aspekte des Lebens gegenüber offen zu halten.\r\nDas nur Angenehme oder das anscheinend Unangenehme wird dabei im Sinne einer Vervollständigung der Wahrnehmung auf einer höheren Ebene integriert. Und diese Integration sollte sich dann auch in unserem Handeln zeigen.

Z0043 Die Praxis der Meditation im Buddhismus und die Stufen der Versenkung

In diesem Vortrag vom Sesshin im Januar 2017 spricht Christoph Rei Ho Hatlapa über Techniken und Wirkungen der Meditation. Eine Praxis, mittels der wir, wie es inzwischen neurologisch nachweisbar ist, unseren Geist und unser Gehirn trainieren und unsere innere Freiheit erweitern können. Und – wenigstens partiell – über die Grenzen unseres eingeschränkt vorgestellten Ego-Selbsts hinauswachsen können. Anhand der acht bzw. neun Stufen der Versenkung (Jhana), die z.B. im Anupada Sutra dargestellt sind, werden die Entwicklungsschritte auf dem meditativen Weg dargestellt.

Z0042 Joshus »Mu« und die Praxis der Zen-Meditation in der Rinzai-Tradition

Christoph Rei Ho Hatlapa spricht in diesem Vortrag über die Koan-Praxis des Rinzai-Zen. Anhand des Falles Nr. 49 aus der Sammlung Shumon Kattoshu erläutert er den Umgang mit Koans in der Meditation und spricht über die Erfahrung der Wesensgleichheit im Gegensatz zu den marktgerechten Versuchen, Meditationstechniken zu instrumentalisieren.