Christoph Hatlapa spricht über den „Heiligen Geist“, der über den christlichen religiösen Bereich hinaus, die Grundlage für unsere Visionen und unsere persönlichen Missionen darstellt.\r\n\r\nDie grundsätzliche Orientierung des menschlichen Lebens im Buddhismus, Mitgefühl und Weisheit, wird in unserer, gewinn- und konkurrenzorientieren, Gesellschaft kaum ausgedrückt. Durch die buddhistische Praxis kann aber, so Christoph Hatlapa, das grundsätzlich in uns angelegte Mitgefühl hervorgebracht werden.\r\n\r\nIn seiner Zeit, der Eisenzeit, benannt der Buddha die menschlichen Haltungen von Gier, Hass und Verblendung als Ursache unnötigen Leidens. In unserer Gesellschaft sind aber diese, nach buddhistischem Verständnis, als Ursache unseres Leidens anzusehenden Haltungen, nicht mehr nur persönliche Angelegenheiten, sondern weitgehend institutionalisiert. Als Beispiel kann uns hier die zwanghafte Neigung unseres Schulsystems dienen, die Schüler entsprechend einer gaußschen Verteilungskurve in Leistungsklassen einzuteilen.\r\n\r\nDemgegenüber vertritt etwa Dogen (Japan, 1200 – 1253) die sogenannten „Vier Wege des Bodhisattva“, zu denen besonders auch der Weg der liebenden oder freundlichen Sprache zählt (jap.: aigo). Eine so verstandene mitfühlende Sprache verbreitet sich durch die Übung und die Praxis der Anwendung. Wenn wir uns aber in gezwungenermaßen institutionalisierten Zwängen bewegen müssen, dann brauchen wir geschützte Räume, die auf Mitgefühl und Weisheit bauen.