Z0098 Handeln im Bewusstsein der Zusammenhänge (Teisho vom 31.8.2019)”

Im Koan Nr. 8 aus dem Mumonkan, \”Keicho, der erste Wagenmacher\”, geht es um den Umgang mit den Errungenschaften der menschlichen Erfindungskraft.\r\nUm unsere Konjunktur und unsere Industrie am Laufen zu halten sind wir auch heute oft noch bereit unabsehbar große Opfer zu bringen. So bringen wir, zumindest die Vertreter der älteren Generation, unseren Autos eine Haltung entgegen, die gelegentlich eine Art religiösen Charakter annimmt.\r\n\r\nMit einer durch die Zen-Übung trainierten Achtsamkeit werden wir uns, so legt Christoph Rei Ho Hatlapa in diesem Vortrag dar, der Zusammenhänge stärker bewusst, sowohl der unmittelbaren Handlungen als auch der größeren Zusammenhänge, in die wir mit unserem Leben hineinwirken. Im positiven Samadhi, der Konzentration im Tun, das wir neben der gegenstandslosen Konzentration auch im Sesshin üben, sind wir auf eine intensive und direkte Art und Weise mit den Dingen und Strukturen der Welt um uns herum verbunden.\r\nDie geübte Achtsamkeit kann uns zwar nicht in jeder Lage retten, aber sie kann dazu beitragen, dass sich unser Umgang mit der Welt möglichst heilsam gestaltet.\r\n\r\nWir freuen uns sehr über eine Spende, um die Kosten für die Erstellung dieses Podcast zu decken. Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website http://choka-sangha.de/kontakt/spenden/\r\nHerzlichen Dank

Z0097 Die Fallen auf dem Weg zum Erwachen (Teisho vom 29.6.2019 Sommersesshin)

Der Mensch des Dharmagesetzes ist SO\r\n\r\nIn diesem Vortrag wird das knappe Koan aus dem Hekiganroku, Fall 92: «Versteht genau den Meister des Dharmagesetzes; der Meister des Dharmagesetzes ist so», ausgeführt. In Texten wie dem Herz-Sutra lesen und rezitieren wir oft: Leerheit (oder: Grenzenlosigkeit) ist Form. Und Form ist Grenzenlosigkeit». Aber … – wie füllen wir das? Und wo ist unsere eigene Erfahrung davon? Und wann schaffen wir es, reines Sosein wahrzunehmen? Bleiben wir in der Position des Urteilenden gefangen, geraten wir in eine Welt des Mangels und das Sosein der Existenz bleibt uns verschlossen. Durch die Zen-Übung können wir lernen, die Vielfalt willkommen zu heißen und uns mehr und mehr wie ein Künstler im Leben verhalten und uns anregen lassen von der Formenvielfalt, der wir begegnen

Z0096 Der Mensch des Dharmagesetzes ist SO (Teisho vom 28.6.2019 Sommersesshin)

In diesem Vortrag wird das knappe Koan aus dem Hekiganroku, Fall 92: «Versteht genau den Meister des Dharmagesetzes; der Meister des Dharmagesetzes ist so», ausgeführt. In Texten wie dem Herz-Sutra lesen und rezitieren wir oft: Leerheit (oder: Grenzenlosigkeit) ist Form. Und Form ist Grenzenlosigkeit». Aber … – wie füllen wir das? Und wo ist unsere eigene Erfahrung davon? Und wann schaffen wir es, reines Sosein wahrzunehmen? Bleiben wir in der Position des Urteilenden gefangen, geraten wir in eine Welt des Mangels und das Sosein der Existenz bleibt uns verschlossen. Durch die Zen-Übung können wir lernen, die Vielfalt willkommen zu heißen und uns mehr und mehr wie ein Künstler im Leben verhalten und uns anregen lassen von der Formenvielfalt, der wir begegnen.\r\n\r\nWir freuen uns sehr über eine Spende, um die Kosten für die Erstellung dieses Podcast zu decken. Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website http://choka-sangha.de/kontakt/spenden/\r\nHerzlichen Dank

Z0095 Der Bereich Buddhas und der Bereich dieser Welt (Teisho vom 27.6.2019 Sommersesshin)

Der Zenmeister Rinzai (chin.: Lin-chi I-hsüan, ) spricht von vier «Standpunkten» oder «Verfahren» des Umgangs mit Zenschülern: Manchmal wird der Mensch weggenommen und nicht die Umgebung; manchmal wird die Umgebung weggenommen und nicht der Mensch; manchmal wird sowohl der Mensch als auch die Umgebung weggenommen und manchmal wird weder der Mensch noch die Umgebung weggenommen. – Je nachdem, an was an ein Schüler, der zu Rinzai (Lin-chi) kommt, festhängt, wird er unterschiedlich «behandelt».\r\nVoraussetzung des Weges ist immer ein vollständiges Erkennen von uns selber; wie auch Dogen betont: Den Buddhaweg gehen, bedeutet [zunächst] sich selbst zu erkennen. Nach dieser Selbst-Einsicht folgt das Selbst-Vergessen. Und dann können wir mit allen Erscheinungen in Resonanz sein und von allen Dingen erleuchtet werden. \r\nDer Kanzler Zhang Jun (1097–1164), ein Schüler des Zenmeisters Dahui Zonggao (1089–1163), zeigte sich erleichtert und erfreut, als er die Standpunkte von Rinzai aus eigener Einsicht soweit nachvollziehen konnte, dass er die Vergänglichkeit aller Erscheinungen durchschaute und sich von den Verhaftungen daran lösen konnte. Als er das seinem Lehrer Dahui berichtete, wies dieser ihn darauf hin, dass Zhang auch die vier Standpunkte noch hinter sich lassen müsse, um sich frei in der Welt der Erscheinungen bewegen zu können. Denn wer noch an der «Götterperspektive» festhängt und sich nur dort einer (Pseudo-) Befreiung erfreut, ist nicht in der Lage, sich in der Welt der Erscheinungen, in der Sphäre Maras, frei zu bewegen. Und vom Gipfel des Berges der Erleuchtung aus lassen sich auch die Verirrten in den Tälern der Verwirrung nicht erreichen.\r\nChristoph Rei Ho Hatlapa führt aus, dass auch wir in unserer Wohlstandsgesellschaft in usnerem Teil der Welt in gewisser Weise auf dem Gipfel des Wohlgefühls sitzen und die Tendenz um sich greift, Mauern um diese Wohlstandszonen zu errichten. Mauern, die verhindern sollen, dass wir uns mit der Welt der Niederungen befassen müssen, aus der wir nur unsere Ressourcen beziehen möchten und in die wir die Kollateralschäden unseres Wohlstands externalisieren wollen. Auf dem Markplatz dieser Welt haben wir es zunehmend dringlich mit der Frage zu tun, wie diejenigen, die Mauern um ihre Wohlstandszonen bauen wollen, ihre Bedürfnisse erfüllen können, ohne auf der anderen Seite der Mauern Desaster und Leid zu erzeugen und all das dann aus ihrer Wahrnehmung auszublenden.\r\nRinzai sagte noch: «Wenn du das Heilige liebst und das Weltliche hasst, wirst du im Meer von Geburt-und-Tod dahintreiben und versinken».\r\n\r\nWir freuen uns sehr über eine Spende, um die Kosten für die Erstellung dieses Podcast zu decken. Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website http://choka-sangha.de/kontakt/spenden/\r\nHerzlichen Dank

Z0094 Die Kraft der Namen und Benennungen (Teisho vom 26.6.2019 Sommersessshin)

In dieser Welt versehen wir gewohnheitsmäßig Dinge, Situationen und Personen mit Namen und Bezeichnungen. Im Koan von Shuzans Shippei (Mumonkan Fall 43) wird die Frage aufgeworfen, ob unsere Gewohnheit des Benennens und Bezeichnens wirklich das Wesen der Dinge trifft. Aus dem unterscheidenden Geist heraus trennen wir die Dinge aus ihrem größeren Kontext. Es geht darum, WIE wir notwendige Bezeichnungen und Konzepte verwenden. Am Beispiel der Namensgebung seiner Töchter erläutert Christoph Rei Ho Hatlapa die Kraft und Bedeutung einer aufmerksamen und mit den «Dingen» verbundenen Namensgebung. Namen stellen Bezüge her und sind mit Anschauung und (visionären) Zielen verbunden.\r\nWas immer wir auch benennen, und dadurch hervorheben, bleibt gleichwohl gleichzeitig immer ein Teil des Großen Ganzen.\r\n\r\nWir freuen uns sehr über eine Spende, um die Kosten für die Erstellung dieses Podcast zu decken. Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website http://choka-sangha.de/kontakt/spenden/\r\nHerzlichen Dank

Z0093 Wer ist verantwortlich? (Teisho vom 25.06.2019 Sommersesshin)

Das Koan «Der sehr starke Mann» im Mumonkan Fall 20 stellt die Frage nach dem Subjekt des Handelns und der Verantwortlichkeit. Shôgen Sôgaku (1139-1209, chin.: Sung-yüan Ch\’ung-yüeh) fragte: «Warum kann ein Mann von großer Kraft sein Bein nicht heben?», oder, nach einer anderen Übersetzung: «Warum stellt sich der erleuchtete Mensch nicht auf seine Füße und erklärt sich selbst?»\r\nAus unseren theistischen Traditionen kennen wir das Problem der Theodizee: Warum lässt ein allmächtiger und allgütiger Gott das Leiden zu?\r\nDen Buddhismus verstehen wir als Chance, Spiritualität transformativ zu praktizieren. Wir verstehen uns als Akteure innerhalb eines großen, über unsere kleine «Ich-Allein-Perspektive» weit hinausreichenden Zusammenhangs. Indem wir uns im Samadhi des Horchens auf diese größeren Zusammenhänge üben, können wir uns aus der Verstrickung im Leiden lösen und zu einem freudvollen Akteur innerhalb der großen Interdependenz werden. Und dann können wir auch hilfreich im Sinne der «Errettung der Wesen» innerhalb dieses großen Zusammenhangs wirken. Aus der Frage der Verantwortlichkeit wird damit ein Impuls des freudvollen und heilsamen Handelns und Mitgestaltens.\r\n\r\nWir freuen uns sehr über eine Spende, um die Kosten für die Erstellung dieses Podcast zu decken. Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website http://choka-sangha.de/kontakt/spenden/\r\nHerzlichen Dank

Z0092 Der Geist ist wie ein Künstler (Teisho vom 9.6.2019 Pfingstsesshin)

Das Gleichnis vom Geist aus dem Avatamsaka-Sutra wird im Kattoshu, Fall Nr. 102, angesprochen.\r\n \”In der gesamten Welt gibt es nichts, das nicht durch den Geist hervorgebracht wird\”, so lautet eine Kernaussage des Avatamsaka-Sutra. Die Erscheinungsformen dieser Welt – die \”fünf Skandhas\” – werden von uns in der Regel zunächst einmal persönlich genommen. Wir personalisieren die Dinge und die Verhältnisse und dann neigen wir dazu, uns damit zu identifizieren. Diese Tendenz des \”Greifens\” soll in der Zen-Praxis dekonstruiert werden. Dagegen zeigt sich in der Wahrnehmung des Künstlers die Welt als Entwurf. Und gerade dann, wenn wir spielen, erleben wir oft die tiefere und eigentliche Schönheit der Welt. Indem wir \”abhold wählerischer Wahl\” werden und weniger ergreifen, sondern unmittelbarer erleben, kann sich die offene Weite und die Klarheit zeigen, von der Bodhidharma sprach.\r\n Das ist das, was wir im Zen anstreben: Dass wir uns vom Geist so ergreifen lassen, dass wir unsererseits nichts ergreifen müssen.\r\n\r\nWir freuen uns sehr über eine Spende, um die Kosten für die Erstellung dieses Podcast zu decken. Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website http://choka-sangha.de/kontakt/spenden/\r\nHerzlichen Dank

Z0091 Angulimala und die schwere Geburt (Teisho vom 8.6.2019)

Teisho vom 8.6.2019 Pfingstsesshin\r\n\r\nIm Kattoshu, Fall Nr. 173, wird eine Erzählung aus dem Angulimala-Sutra angesprochen. Und es wird die Frage thematisiert, worauf es bei der Charakterbildung ankommt: auf die Geburt, wir würden sagen, auf die Erbanlangen, oder auf die Erziehung. Anhand der Geschichte des Gewalttäters Angulimala, der vom Buddha in die buddhistische Sangha aufgenommen wurde, wird deutlich, wie eine Begegnung mit dem Buddha-Dharma lebensverändernd wirken kann. Bis dahin, dass ein Wandel möglich wird, der nur mit einer (Wieder-) Geburt verglichen werden kann. Vom tiefen Vertrauen des Buddha in JEDEN Menschen getragen, entwickelte sich, so die Legende, der Verbrecher Angulimala zu einem vorbildlichen Mönch.\r\nFür uns, die wir auch oft in kleinere oder größere Machtinteressen verstrickt sind, kann eine Wende darin liegen, im Alltag wirksam tiefes Mitgefühl anzuwenden. \r\n\r\n\r\nWir freuen uns sehr über eine Spende, um die Kosten für die Erstellung dieses Podcast zu decken. Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website http://choka-sangha.de/kontakt/spenden/\r\nHerzlichen Dank

Z0090 Joshu’s Eiche im Garten (Teisho vom 7.6.2019)

7.6.2019 Pfingstsesshin (Mumonkan, Fall Nr. 37)\r\n\r\nDer indische Mönch Bodhidharma kam um 420 in China an und meditierte in der Nähe des jetzigen Shaolin-Tempels in einer Höhle neun Jahre mit dem Gesicht zu einer Wand. Er hatte, soweit uns überliefert ist, vier Schüler. Heute berufen sich Millionen von Buddhisten auf die Tradition, die er begründete.\r\nFür uns geht es darum, so erläutert Christoph Rei Ho Hatlapa, den Aspekt von Bodhidharma in uns selber zu erwecken. Aber wie kann das gehen? Joshu antwortet auf die Frage danach: Die Eiche! – Oder, wie eine andere Übersetzung lautet: Der Wacholder.\r\nEin knorriger Eichbaum – oder ein großer Wacholder – ist vielleicht für den Zimmerman und den Tischler nicht zu gebrauchen, aber eine Eiche bietet tausenden von Kleintieren Lebensraum, sie filtert die Luft und sie produziert den Sauerstoff, den wir atmen. Eine Eiche bringt die Luft zum Atmen hervor und bietet dem Leben Raum. In einem solchen Baum können wir eine vitale, massive und stabile Verbindung zwischen Himmel und Erde erkennen. Und in der Übung geht es für uns darum, uns selber diesen Aspekt anzuverwandeln und IN UNS ein solches Verhältnis zu Himmel und Erde zu entwickeln. Und speziell die Zeit während der Übung eines Sesshins, auch mit ihren kleinen Einschränkungen was den gewohnten Komfort angeht, kann uns dabei helfen unser Leben zu verwesentlichen. Wenn wir auf diesem Weg – vielleicht vom Bild einer Eiche inspiriert – vorankommen, können wir uns schrittweise aus der Gefangenschaft einer gegenständlichen Sicht auf die Welt befreien und selber die Qualität der Verbindung zwischen Himmel und Erde in uns entwickeln.\r\n\r\n\r\nWir freuen uns sehr über eine Spende, um die Kosten für die Erstellung dieses Podcast zu decken. Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website http://choka-sangha.de/kontakt/spenden/\r\nHerzlichen Dank

Z0089 Die 3 Kategorien und die 5 Skandas (Teisho vom Juli 2000)

Teisho von Juli 2000\r\n\r\nChristoph Rei Ho Hatlapa spricht in diesem Teisho über die 18 Sinnesbereiche (Form, Geruch, Ton, Geschmack, Empfindungen, Geistesobjekte /Augen, Ohren, Nase, Zunge, Leib, Geist/ Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen, Denken), die wir in der Zenpraxis erforschen und die uns permanent dazu verführen eine Identität aufzubauen und zu kultivieren.\r\n\r\nFür den Buddha war es essentiell diese identitätsstiftenden Bereiche klar zu durchleuchten, sie tief zu erforschen. Er hat festgestellt, dass die Entwicklung von Identität mit den Bereichen, zu Leid führt.\r\n\r\nWenn wir wirklich ernsthaft forschen, stellen wir fest: Da gibt es gar kein Ich. Der Gedanke ist ein Gedanke. Gedanken kommen und gehen. Wir wissen nicht, woher sie kommen. Es ist sinnlos, zu sagen, das ist mein Gedanke, denn es gibt kein „mein oder dein“. \r\n\r\nIn diesem Teisho hören wir, wie fein die Erforschung der Sinnesbereiche aufgebaut ist. Zunächst beginnen wir mit dem Körper, der Sitzhaltung – wie wir sitzen, so ist unser Geist. \r\nUnd erforschen dann sukzessive weiter, was in das Feld unserer Achtsamkeit kommt. \r\n\r\nEs lohnt sich, die Welt, die sich uns zeigt, in dem Moment, in dem wir nach innen leuchten, zu durchdringen, damit wir uns nicht identifizieren und somit das Leid verringern. All das, woran wir hängen, all die Gewohnheiten, Gedankenmuster, die unsere innere Welt geprägt haben, in allen 5 Wahrnehmungsbereichen, durchleuchten, bis zu der Frage: Wer ist es? \r\n\r\nUnd einfach sein lassen. \r\n\r\nWir freuen uns sehr über eine Spende, um die Kosten für die Erstellung dieses Podcast zu decken. Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website http://choka-sangha.de/kontakt/spenden/\r\nHerzlichen Dank